Anlaß der Ausstellung war ein experimenteller Text, der den Begriff Loch poetisch thematisiert. Dabei zeigen sich Anleihen an den Dadaismus aber auch Bezüge zur buddhistischen Philosophie der Leere. Sinnbild dafür sind 144 "Löcher" im Text, die durch das Graphem "O" wiedergegeben werden.
Diesen Text haben Freunde des Aspei zum Anlaß buchkünstlerischer Gestaltung genommen. Dazu gehören folgende Künstlerinnen und Künstler: Elly Valk-Verheijen, Wika Mikrut, Sabine Hänsgen, Hans Greinert und Jurij Wassiljew. Diese Buchobjekte sind in Vitrinen zu sehen. Die Gehäuse für die CD-Player stammen von Petr Toropow (Kaliningrad) und Gerhard Strauß (der - zusammen mit Martin Hüttel - den Text auf digitale Weise hörbar gemacht hat).
Für die Buch-Raum-Installation spielen die Fenster des Klingspor-Museums eine zentrale Rolle. Elly Valk-Verheijen hat die beiden Fenster des Kaminsaals mit farbigen Plastikfolien beklebt und durch das einfallende Licht ensteht eine sakrale Atmosphäre im Raum. Der Effekt des Changierens zwischen innen und außen wird dadurch erreicht, daß die Fenster-Verkleidung teilweise quadratische Leerstellen, m. a. W. Löcher aufweist, durch welche der Blick ungehindert ins Freie schweifen kann, und zwar - wie im Text - 144 an der Zahl. Die einzigen Ausstellungsobjekte innerhalb des sonst leeren Raumes sind 2 CD-Player, die an der Wand angebracht sind. Aus einem ertönt in einer Endlosschleife (verstärkt durch Lautsprecheranlage) der poetische Text "Auguste Bloch", gesprochen von einer monotonen Computerstimme, aus dem anderen CD-Player (über Kopfhörer) die Übersetzung dieses Textes ins Russische von Bernhard Sames.
Zur Ausstellungseröffnung am 25.1.2004 zeigte Anna Lesina (Kaliningrad) eine Videoperformance, Dmitrij Bulatow (Kaliningrad) stellte aktuelle Beispiele russischer und deutscher Lautpoesie vor. Michail Dedinkin (St.Petersburg) sprach über "Formen des deutsch-russischen Kulturaustausches".*
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen (mit Textbeiträgen von Martin Hüttel, Gisela Krey, Stefan Soltek
und Elly Valk-Verheijen) und ein Plakat.
* Das daran anschließende Symposium wurde gefördert von der Stiftung "West-Östliche Begegnungen", Berlin.